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 SUPRAPUBISCHER KATHETER Nieren Teil3

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SUPRAPUBISCHER KATHETER Nieren Teil3 Empty
BeitragThema: SUPRAPUBISCHER KATHETER Nieren Teil3   SUPRAPUBISCHER KATHETER Nieren Teil3 Icon_minitimeMi Jun 13, 2007 6:05 pm

SUPRAPUBISCHER KATHETER
= Katheter wird supra (oberhalb des Schambeins) durch die Bauchdecke (Os pubis) gelegt
Lage ungefähr: 2 Querfinger oberhalb Symphyse auf der Mittellinie zw. Bauchnabel + Symphyse (Schambein)

Indikationen Kontraindikationen
- längerfristige Harnableitung - Schrumpfblase -> Fehlpunktion
- Genitalerkrankungen - Blutgerinnungsstörungen
- neurogene Miktionsstörungen - Raumforderungen im Unterbauch, z.B: Blasentumor, Schwangerschaft
- intensiv Op-Harnableitung (Bilanzierung ist so genauer) - Entzündungen im Oberbauch
- Harnabflussstörung
- Op´s im Oberbauch

Arbeitsblatt: Standard VW Suprapubischer Katheter

5. HARNWEGSINFEKTIONEN
Prädisponierende Faktoren für Infektionen der Harnwege:

mangelnde/ falsche Intimpflege
Analgetika-Abusus
Missbildungen, Verengungen ? Abfluss gestört
Schwangerschaft ? vermehrte Zunahme von Eiweißen ? pH Wert- Verschiebung
Stoffwechselstörung ? pH-Wert Verschiebung
Immunschwäche
Inkontinenz
Dauerkatheter
Mangelnde Flüssigkeitszufuhr
Kinder (wegen vesiko-urethralem Reflux)
Frauen (kürzere Harnröhre)
Männer mit Prostatahypertrophie
E. coli
Klebsielle
Proteus
Pseudomonas
physiolog.
Enterokokken + Stäbchen
Harnwegsinfektionen verursachen

Bakterielle Infektion:
meist aufsteigend von der Blase
seltener hämatogen/ lymphogen
PAT-INFO ZUR HARNWEGSINFEKTION:
1) ausreichende Flüssigkeitszufuhr
2) ggf. Intimpflege überdenken (Waschrichtung)
3) Intimbereich warm halten
4) Immunsystem stärken
5) Regelmäßige Blasenentleerung (kein Harnstau ? keine Keimwanderung)
6) Nicht auf zweifelhafte Toiletten setzen… (Schule…)
7) Keine Slipeinlagen/Binden dauerhaft tragen
Cool Lange Bäder vermeiden
9) Reizende Pflegemittel vermeiden
10) Vor Geschlechtsverkehr reinigen (HA HA)

a) ZYSTITIS
Def.: akute Entzündung der Harnblase, die in über 50 % der Fälle durch Bakterien verursacht wird

SYMPTOME
Pollakisurie
Dysurie
Hämaturie
Leuko´s im Urin
Ggf. übelriechender Urin
Blasentenesmen
Suprapubische Schmerzen (kein Flankenschmerz)
Kein Fieber!!!!!
MAßNAHMEN:
11) Infektions- und Entzündungsbehandlung

hohe Flüssigkeitszufuhr 3L
Bettruhe
Lokale Wärme
Evtl. Eukalyptusauflagen
Spasmolytika/ Analgetika z.B. Homburger Cocktail
2) Antibiotika für kurze Zeit (z.B. Cotrim forte)
3) Ausschaltung der Risikofaktoren
4) Überwachung der Ausschaltung

b) URETHRITIS
Def.: Es handelt sich um eine isolierte Infektion der Harnröhre distal vom Sphincter urethrae internus

ÄTIOLOGIE BEI NICHTGONORRHOISCHE URETHRITIS DURCH:
Chlamydien
selten Trichmonaden
Candia albicans
Mycoplasma hominis
Herpesviren
KLINIK:
Jucken, Brennen oder SChmerzwn beim Wasserlassen
Pollakisurie
Bei Gonorrhö Harnröhrenausfluss
DIAGNOSTIK:
- Urinsediment (Leukozyturie)
- Oft keine signifikante Bakteriurie
- Erreger- oder Antigennachweis in Abstrich oder Blut

6. PYELONEPHRITIS
a) AKUT
Def.: akut einsetzender Befall des Bindegewebes und der Tubuli einer oder beider Nieren mit Entzündungszeichen; bakterielle Entzündung des Nierenbeckens mit Parenchymbeteiligung

KLINIK:
Flanken/ Nierenlager sind druckschmerzhaft
Dysurie, Pollakisurie, gegebenenfalls. Proteinurie
Urin ist trübe (Leuko´s/ Hämaturie)
Fieber, Schüttelfrost
Allg. Entzündungszeichen ? Müde, Abgeschlagenheit
Oedeme fehlen
Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens ? ggf. Übelkeit, Erbrechen
b) CHRONISCH

KLINIK:
unklare Fieberanfälle
Kopfschmerzen
Müdigkeit + Abgeschlagenheit
Übelkeit und Brechreiz
Gewichtsabnahme
DIAGNOSTIK:
Durch das klinische Bild
Blutuntersuchung: BSG, CRP, Harnstoff, Kreatinin, evtl. Kreatinin-Clearance, Blutkulturen sowie Gerinnungsparameter im Verlauf einer Urosepsis
Urinbefund ? Mittelstrahlurin / Sammelurin
Sono ? Harnstau, Parenchymbeteiligung
Urographie: Erkennung der wichtigen prädisponierenden Risikofaktoren
THERAPIE:
Kausale Therapie: Beseitigung von etwaigen Missbildungen, Ablussstörungen
Antibiotika- oder Sulfonamide nur bei symptomatischer Bakteriurie (wenn nach 3 Tagen keine Wirkung eintritt: Resistogramm)
Bettruhe, lokale Wärme
Flüssigkeitszufuhr ca. 3 L (Beerentraubenblätter oder Zinnkraut)
Bei Tenesmen (=anhaltende Kränpfe der Blase) Kompressen mit Eukalyptusöl auflegen (warme Kompressen)
Überwachung der Ausscheidung Menge, Urinkultur, Sediment
Ursache ausschalten
KOMPLIKATIONEN:
paranephritischer Abszeß (Eiteransammlung in nicht vorgegebenen Höhlen)
Urosepsis (von der Niere aus)
Steinbildung
Chron. Verlauf ? Hypertonie/ Niereninsuffizienz
Schrumpfniere
Kalium - / Natriumverlustnieren
Arbeitsblatt: Pflegeschwerpounkte
7. GLOMERULUMNEPHRITIS
Def.: abakteriellle doppelseitige Nierenentzündung mit Befall der Glomeruli

A) AKUT
85% aller Glomerulonephritiden
die häufig im Rahmen einer fehlgeleiteten Immunreaktion 1 – 4 Wochen nach einer Infektion auftritt
Post-Streptokokkeninfektion nach: Tonsillitis, Angina, Scharlach, Zahngranulome
KLINIK:
Hämaturie
Proteinurie
Azotämie
Überwässerung
In schweren Fällen: Oligo/Anurie; Aszites, Pleruraergüsse und Lungenödem
Arterielle Hypertonie, ggf. hypertensive Krise
Fieber
Abgeschlagenheit
Subfebrile Temperaturen
Schmerzen in den Nierenlagern
DIAGNOSTIK:
Urin: Hämaturie
Mikroskopisch: Erythrozyten-, Hämoglobin- und Zellzylinder, dysmorphe Erythroz
- Proteinurie
- Mikrohämaturie
- Hypertonie
Vollhard´sche Trias

BSG; Harnstoff und Kre im Serum
Serologie: ANF, Antibasalmembran-Antikörper, ANCA
Nierenbiopsie nur bei nephrotischer Verlaufsform
THERAPIE:
stationäre Behandlung (Bettruhe, Salz- und Eiweißarme Kost)
Bilanzierung von Flüssigkeit
Tägliche Gewichtskontrollen
Behandlung von Ödemen(Diuretika), Hypertonie(Antihypertensiva) und Niereninsuffizienz (evtl. Dialyse)
Später unter Penicillinschutz bei Herdverdacht Sanierung (z.B.: Tonsillektomie)
KOMPLIKATIONEN
chron. Verlaufsform
Nierenversagen
Niereninsuffizienz
Herzinsuffizienz
Lungenoedem
PROGNOSE:
abhängig vom Alter: Erwachsener 60 – 70 % ; Kinder 90 %
bei Alkoholikern chron. Verlauf häufiger

B) CHRONISCH

KLINIK:
im Frühstadium keine Beschwerden
Anämie
Hypertonie
Osteopathie
Flüssigkeitsretention (Ödeme)
Hypertonus
DIAGNOSE:
Urin: Eiweiß, Erythrocyten, Erythrocytenzylinder, Leukocyten, granulierte Zylinder, Wachs- und Fettzylinder, Bakterien
Blut: Elektrolyte, Kreatinin bzw. LKreatinin-Clearance, Gesamteiweiß und Eiweißelektroferogramm
Erweiterte Dagnostik: Sonogramm, Nierenbiopsie, IVP
SPEZIELLE THERAPIE:
diätetische Maßnahmen
ausreichende NaCl- und Flüssigkeitszufuhr
NaCL-Restriktion nur bei Hypertonus und Ödemen
Frühzeitige Eiweißeinschränkung (ca 0,7 g Eiweiß/kg/Tag)
Konsequente Therapie des Hypertonus
Ausgleich von Elektrolytverschiebungen
genaueres siehe Arbeitsblatt: Akute Glomerulumnephritis

8. AKUTES NIERENVERSAGEN (ANV)
Def.: plötzlich auftretende meist irreversible Niereninsuffizienz, einhergehend mit einem Rückgang der Urinmenge unter 500ml bzw. 200ml Urin/Tag -> Azotämie (laut Baumännchen meist reversibel!)

Prärenales ANV Renales ANV Postrenales ANV
Ursachen:

zirkulatorische Ursachen (Hypovolämie, Hypotension, kardiale Insuffizienz)
toxische Ursachen (endogene Toxine wie bei Rhabdomyolyse bei Trauma; exogene Toxine wie Medi´s, Zytostatika)
immunologische Ursachen (Transfusionszwischenfälle, anaphylaktische allergische Reaktion)

Ursachen:

glomerüläre Nierenerkrankungen (z.B.: akute GN)
vaskuläre Nierenerkrankungen (z.B.: Eklampsie, Verschluss der Nierenarterien/-venen)
tubulointerstitielle Nierenerkrankungen (z.B.: akute Pyelonephritis)

Ursachen:

Obstruktion der Ureteren ( Karzinom, Lymphome)
Obstriktion des Blasenausganges (Karzinom, Prostatahypertrophie, Infektion -> Schleimhatschwellung)
Obstriktion der Urethra (Phimose, Striktur, Tumor)


KLINIK:
Leitsymptom ist die Oligo-/Anurie; Verlauf in 4 Stadien:
1) Initial- bzw. Schädigungsphase (Stunden bis Tage je nach Grunderkrankung)
2) Oligo-/anurische Phase (Dauer 2 Tage bis 9 Monate, in der Regel 10 Tage)
Störungen des Wasser- , Elyt- und Säuren-Basen-Haushalts
3) Polyurische Phase (Erholungsphase, Dauer ca. 3 Wochen), als Ausdruck der Regeneration des Tubulusapparates finden sich täglich steigende Urinmengen (ca. 5L und mehr Abfall der Nierenretentionswerte)
4) Restitutionsphase (Dauer Monate bis ca. 2 Jahre) nicht immer komplett, Defektheilung ist möglich

KOMPLIKATIONEN:
Überwässerung -> „Fluid Lung“, Hypertonie, Herzinsuffizienz, periphere Ödeme
Hyperkaliämie einhergehend mit Herzrhytmusstörungen, Hyperphosphatämie, Hypokalziämie, Hypermagnesiämie, metabolische Azidose
Urämische Perikarditis
Gastrointestinale Symptome (Strtessulkus einhergehend mit Blutungen)
Zentralnervöse Symptome (Steigerung der neuromuskulären Erregbarkeit)
Infektanfälligkeit
Anämie, Throbozytopenie, evtl. Laukozytose
DIAGNOSTIK:
eingehende Anamnese
engmaschigeontrolle der Nierenwerte und Elyteim Blut
Bilanzierung der Ein- und Ausfuhr
Untersuchungsverfahren in Abhängigkeit vom klinischen Bild
Achten auf
Bei Verdacht auf postrenales ANV:

plötzliche Anurie mit Koliken
Prüfung des Füllungszustandes der Harnblase (Palpation, Katheterisierung, Sono)
Ausschluss eines Nierenhohlraumaufstaus
Bei Verdacht auf postrenales ANV:

Prüfung von RR, Pulsfrequenz und Qualität, Hautturgor, Füllungszustand der Halsvenen
Erkennbar an einer erhaltenen Tubulusfunktion (Urinnatriumkonzentration < 20 mmol/l; Urinosmolarität > 500 mmmol/l)
THERAPIE:
Beseitigung der Ursache
Ausschluss einer postrenalen Niereninsuffizienz!!
Behandlung des gestörten Wasser-, Elyt- und Säuren-Basen-Haushalts mit Schleifendiuretika MAnnitol und/oder Furosemid
ggf Elytverschiebung ausgleichen
Ernährung: mindestens 100g KH, Katabolismus so niedrig wie möglich halten; 35-40 kcal/kg/Tag; Kalium + Eiweißarme Kost
Medi´s niedriger dosieren (Antibiotika, Digitalis) -> Blutspiegel kontrollieren
Bilanzierung des Stundenurins, engmaschige Kontrolle von Gewicht, ZVD und Laborwerte
Bei bedrohlicher Hyperkaliämie, medikamentös nicht beherrschbarer Überwässerung mit drohendem Lungen-/Hirnödem und Harnstoffwerten > 100 ml/dl -> Hämodialyse
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